Es begann ca. 1993 als die damals von der AMV Wien vorgestellte Wettbewersklasse für Dampfschiff-Modelle auch in Deutschland eingeführt werden sollte.
Da es sich um eine technisch anspruchsvolle Angelegenheit handelte, wurden erst einmal Vergleichskriterien gesucht. Die Österreicher unter Führung von Robert Griehsler und Ernst Braunlas hatten da schon eine exakte Vorstellung. Getrennte Bewertung von Boot und Maschinenanlage und für das Fahren einen Sonderkurs, sowie ein Ausdauertest. Ab 1995 wurde dann ernsthaft auch im nauticus überlegt, wie man sinnvolle Wettbewerbskriterien festlegen könnte. Albert Waschinski und Ekkehard Kröger sollten das erst einmal untersuchen. Albert kannte ganz genau die französischen und englischen Dampfmodell Wettbewerbe und Ekkehard war als Maschinenbauer besonders für die technischen Dinge kompetent. Das 30 Minuten im Kreis herumfahren (Ausdauertest) wurde denn auch bald zu den Akten gelegt. Längere Gespräche waren nötig um die Sicherheits-technischen Aspekte zu klären. Anfangs wurde sogar erwogen eine Splittung der neuen Klasse in Standard und Expert vorzusehen, aber dafür waren die Teilnehmerzahlen zu gering und auch die technischen Unterschiede ließen sich recht gut bei der Bewertung der Modelle integrieren. Als Kurs wurde das bekannte Naviga-Dreieck mit seinen Tordurchfahren übernommen. So entstand die zunächst nationale Klasse DS für den nauticus, die 1999 von der TK ins Regelwerk integriert wurde. Später gab es nur noch geringfügige Anpassungen. 2004 wurde in Fulda eine besondere Schiedsrichter Schulung eigens für die Bewertung der Dampfmodell-Schiffe abgehalten und die Klasse war damit endgültig etabliert.
Da auch die Technik in der Dampfmaschinenklasse immer wieder neuen Innovationen unterliegt, wurden die Regeln 2013 neu angepasst um hier eine gerechtere Bewertung durchführen zu können.
Klasse F-DS
Vorbildgetreue oder vorbild ähnliche Dampfschiffe mit Schrauben-, Seitenrad- oder Heckantrieb. Der Antrieb muss eine voll funktionsfähige kolbengetriebene Maschine (Ein- oder Mehrzylinder) oder eine Dampfturbine sein. Eine elektrische Anfahrhilfe für Einzylinder- und Expansionsmaschinen zur Überwindung des Totpunktes ist zugelassen.
Die Bauprüfung ist vor der Fahrprüfung durchzuführen. Die Fahrprüfung für die Klasse F-DS wird in 3 Läufen für alle Teilnehmer zeitgleich aber getrennt durchgeführt. Der Wettkämpfer hat alle Läufe zu absolvieren.
Bei der Registrierung muss ein Messbrief und eine schematische, übersichtliche Darstellung der gesamten Dampfmaschinenanlage inklusive aller Nebenaggregate und Funktionen des Bootes vorgelegt werden.
Zum Nachweis der Anlagen-Sicherheit hat der Teilnehmer eine Betreiber-Erklärung als Anlage zum Meßbrief vorzulegen.
Die Baubewertung der Modelle in der Klasse DS erfolgt wie in den Klassen F2 und F4-B.
Der Eigenbau der Maschinenanlage ist in der Dokumentation ggf. durch Darstellungen der einzelnen Baufortschritte nachzuweisen. Z.B. durch Fotografien oder Konstruktionszeichnungen der Einzelteile. Bewertet werden dabei:
(A) Das Schiffsmodell:
1 Ausführung des Modellsmax. 50 Punkte (Dokumentiert durch Pläne, Fotos usw.)
2 welchen Eindruck macht das Modellmax. 10 Punkte
3 welchen Umfang beinhaltet das Modellmax. 20 Punkte
4 stimmt das Modell mit den Bauunterlagen überein max. 20 Punkte
(A) max. 100 Punkte
(B) Maschinenanlage:
1 Dampfmaschinemax. 40 Punkte (Fertigmaschine, Bausatz, Selbstbau)
2 Kesselmax. 30 Punkte (Fertigkessel, Bausatz, Selbstbau)
3 Nebengerätemax. 20 Punkte (Speisepumpe, Kondensator, Wasser Brennstoffversorgung usw.)
4 Übereinstimmung mit der Dokumentation max. 20 Punkte
(B) max. 100 Punkte
Das Präparieren und Anheizen der Modellschiffe darf nur in einem für den Zuschauer abgesperrten Bereich mit den aktuell zu diesem Zweck zugeteilten Frequenzen erfolgen.
Bewertungskriterien Fahrwertung:
Es gelten die Regelungen wie in den Klassen F2/F4.
Es sind 3 Fahrprüfungen zu fahren, bei der Punkteermittlung wird der „Mittelwert der beiden besten Läufe“ gewertet. Die Fahrzeit beträgt jeweils maximal 15 Minuten.
Zusammenfassung der Ergebnisse:
Durchführung und Ablauf des Wettkampfes:
1. Bauwertung
2. Fahrwertung (3 Durchgänge, davon 1 Streichergebnis, Mittelwert)
Als Beispiel: Punktbewertung “Gesamtsieger”
Fahrwertung1 x 100 Punkte max. 100 Punkte
Bauwertung2 x 100 Punkte max. 200 Punkte
Höchstpunktzahl max. 300 Punkte
Geschrieben von: Ekkehard Kröger
Überarbeitet von Hans Jürgen Borchers
Stand: 31. Mai 2013